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Sequentia Legenda: Ethereal (Review)

Artist:

Sequentia Legenda

Sequentia Legenda: Ethereal
Album:

Ethereal

Medium: CD/Download
Stil:

Elektronische Musik

Label: Eigenvertrieb
Spieldauer: 69:51
Erschienen: 29.09.2017
Website: [Link]

Ethereal“ von SEQUENTIA LEGENDA, alias Laurent Schieber, ist mal wieder ein Beweis dafür, wie intensiv sich noch heute die Berliner Schule in der elektronischen Musik verewigt hat und welchen Einfluss ein KLAUS SCHULZE weit über deutsche Elektronik-Grenzen hinaus auch auf andere Musiker aus aller Welt ausübt. Der Franzose Laurent Schieber und seine bereits sieben Alben sind dafür einer der besten Beweise – und langsam aber sicher entwickelt sich SEQUENTIA LEGENDA zum Klassen-Primus der Berliner Schule, da er konsequent gute Arbeiten vorlegt, die allerdings noch immer zu sehr dem großen Lehrer-Vorbild nacheifern, aber noch nicht mutig genug auch mal nach eigenständigeren, neuen und abweichenden Wegen suchen.

Konsequent widmet sich der französische Elektronik-Leidenschaftler erstmalig dem Moog-Modularsystem von Arturia und räumt dieser „analogen Klangmaschine“ sehr getragene, flächige Kompositionen ein, die ihre Möglichkeiten ausgiebig zum klangvollen Tragen bringen. So entwickeln sich die Klangschleifen ähnlich wie eine Spindel, die man langsam entrollt.

Nicht nur das Cover seines aktuellen, drei über zwanzig Minuten lange Stücke enthaltenen Ethereal ähnelt dem des 2014er-Albums „Blue Dream“, sondern auch die Musik, die sich wieder mit fast schlafwandlerischer Sicherheit im „Moondawn“ durch die „Mirage“-Traum-Zeiten eines KLAUS SCHULZE bewegt. Elektronische Musik im Schwebezustand und voller Harmonie, deren Reize besonders in den sorgfältig gesetzten, dynamischeren Momenten liegen. Wenn plötzlich auftauchende Schlagrhythmen beispielsweise den Flow auflösen und die Musik auf „Ethereal“ in Richtung Schulzes „Pornofilm-Musik-Zeit“ der besten „Body Love“-Elektro-Erotik lenken.

Laurent Schieber bezeichnet seine Kompositionen als „‘ernst‘ mit einem Hauch von Nostalgie“ und bringt auf diese Weise die Stimmung hinter „Ethereal“ auf den Punkt. Elektronische Klassik der 70er-Jahre also – oder einfach nur Berliner Schule pur. Hinzu kommt die angenehm warme, sehr voluminöse Produktion des Albums, die bei einer entsprechenden Lautstärke und einer guten Anlage den ganzen Raum zu einer Art Universum werden lässt, durch das man bei „Stratums Of Seraphic Voices“ einerseits wie durch die Milchstraße schwebt, sich aber auch erste „Body Love“-Fantasien entfalten.

Eine großartige Idee war es auch, auf „Around The Second Moon“ mit Tommy Betzler einen „echten“ Schlagzeuger mit einzubeziehen, der die Rolle eines HARALD GROSSKOPF zu übernehmen scheint. Manchmal wartet man eigentlich nur noch darauf, dass auch ein WOLFGANG TIEPOLD-Cello auftaucht. Doch diese musikalische Option lässt sich Laurent Schieber noch offen.
Warten wir einfach mal das folgende Album ab – wer weiß, wer weiß?!?!

FAZIT: Ach ja, warum nur kommt einem immer wieder dieser KLAUS SCHULZE in den Sinn, wenn man SEQUENTIA LEGENDA hört? Die Antwort ist ganz einfach: Weil Laurent Schieber sich nicht nur Schulzes frühe Musik verinnerlicht hat, sondern auch dazu in der Lage ist, sie auf gänzlich gleichem Niveau und mit einem ähnlichen Instrumentarium, wie es auch Schulze verwendete, wiederzugeben. Das Schieber-Schulze-Gen funktioniert bestens. „Ethereal“ = Elektronische Musik für Berliner-Schule-Nostalgiker.

PS: Und wo das Album von Freunden guter elektronischer Musik der Berliner Schule gekauft wird, ist ja eigentlich klar, genau hier mit einem Klick und nicht bei....

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4245x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • Stratums Of Seraphic Voices
  • Around The Second Moon
  • Elevation

Besetzung:

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